Perplex

Eva und Robert kehren nach dem Urlaub in ihre Wohnung zurück. Dort haben sich Judith und Sebastian eingenistet, die Blumen gießen und auf Kater Moritz aufpassen sollten. Stattdessen lassen die beiden das Basilikum vertrocknen und stopfen Müll unters Sofa. Aber um wessen Sofa handelt es sich dabei eigentlich? Hatte der Couch-Tisch nicht mal eine Glasplatte? Heißt Eva nicht doch vielleicht Anna, wie fast alle Frauen, und ist in Wirklichkeit das Au-Pair-Mädchen? „Nein“, wird sie im Laufe des Abends brüllen, „seid ihr denn alle bescheuert? Ich bin ein Vulkan.“

Auf jeden Fall ist sie nicht die einzige in diesem Vierer-Gespann, die Verhaltensauffälligkeiten aufweist. Die gehen vorbei, so viel ist sicher. Ansonsten sollte man sich in dieser Farce jedoch besser auf gar nichts verlassen. Stimmungen und Beziehungskonstellationen wechseln im Stück fortlaufend, ebenso wie die Szenerie. Einzige Konstante bildet lange Zeit ein ungeöffnetes Paket. Und dessen Inhalt wird am Ende allen Akteuren ordentlich Kopfzerbrechen bereiten.

Marius von Mayenburg, geboren 1972 in München, nach dem Abitur Studium der Altgermanistik, seit 1992 in Berlin. 1994 bis 1998 Studium an der Hochschule der Künste. 1998 bis 1999 Dramaturgie-Mitarbeit an der DT-Baracke, seit 1999 Dramaturg und Hausautor an derSchaubühne am Lehniner Platz. Regiearbeit. Übersetzungen. "Kleist-Förderpreis fürjunge Dramatiker 1997" und "Preis der Frankfurter Autorenstiftung 1997" für"Feuergesicht". Uraufführung 10. Oktober 1998 an den Münchner Kammerspielen, Regie Jan Bosse. Das Stück wurde bislang in mehr als 30 Sprachen übersetzt undweltweit inszeniert. Zahlreiche Inszenierungen auch seiner weiteren Stücke im In- undAusland. Regiearbeiten an der Schaubühne. Marius von Mayenburg lebt in Berlin.

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